François-Xavier Roth © Celine Gaudier (Ausschnitt)
Les Siècles / Wiener Singakademie / Roth
Donnerstag
8
Oktober
2015
19:30 – ca. 21:50 Uhr
Großer Saal
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Sakrale Meisterwerke im Konzertsaal
Die als »Grande Messe des Morts« bekannte, selten gespielte Missa pro defunctis von François-Joseph Gossec haben Les Siècles unter ihrem Gründer François-Xavier Roth neben Mozarts sakralem Meisterwerk, seiner »Krönungsmesse« C-Dur, für ihr Debüt im Wiener Konzerthaus auf das Programm gesetzt. Gossec (1734 bis 1829), der gebürtige Niederländer, der im Pariser Musikleben nahezu ein Dreivierteljahrhundert lang eine führende Rolle innehatte, zählte Zeit seines langen Lebens zu den Vorreitern musikalischer Entwicklungen. So auch hier, bei seinem ersten sakralen Werk. Gossecs Verwendung der Posaunen und die orchestralen Effekte etwa im »Tuba mirum« waren weit beachtete stilistische Neuerungen. Das »Dies Irae« entwickelte sich gar zu einem populären Konzertstück. Die gesamte Messe war im Wiener Konzerthaus allerdings erst einmal, 1992, zu hören. Auch an der damaligen Aufführung war die Wiener Singakademie beteiligt, die hier unter Roth wiederum die Chöre des bombastischen Vorläufers von Berlioz' ungleich bekannterem Requiem beisteuern wird. Ein exzellentes Solistenquartett vervollständigt die vielversprechende Besetzung, mit der Les Siècles Gossecs Totenmesse neu zu entdecken einlädt.