Wiener Symphoniker / Apkalna / Jörg Widmann / Hussain
Samstag
30
November
2019
19:30 – ca. 21:30 Uhr
Großer Saal
Besetzung
Wiener Symphoniker
Jörg Widmann, Klarinette
Iveta Apkalna, Orgel
László Fassang, Hammondorgel
SWR Experimentalstudio, Live-elektronische Realisation
Michael Acker, Klangregie
Joachim Haas, Klangregie
Thomas Hummel, Klangregie
Maurice Oeser, Technik
Julian Langwiesner, Technik
Leo Hussain, Dirigent
Programm
Mark Andre
über für Klarinette und Orchester (2015) (EA)
***
Peter Eötvös
Multiversum für Konzertorgel, Hammondorgel und Orchester (2017) (EA)
Peter Ablinger
Wachstum, Massenmord (2011) (EA)
Anmerkung
»Wien Modern 32. Abschlusskonzert«
Produktion Wien Modern und Wiener Symphoniker in Koproduktion mit Wiener Konzerthaus
Freie Platzwahl
Dieses Konzert wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der Wiener Konzerthausgesellschaft, den Wiener Symphonikern und Wien Modern veranstaltet. Weitere Informationen zur Datenverarbeitung bei Kooperationsveranstaltungen, Speicherdauer und Ihren Rechten finden Sie in unserer
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Festival
Wien Modern 32 »Wachstum«
Links
https://www.wienersymphoniker.at
https://www.apkalna.com
http://www.joergwidmann.com
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Wachstum, Massenmord
Aus dem Nichts nimmt das Abschlusskonzert von Wien Modern seinen Anfang: Beginnend mit einem leisen Hauch lassen Soloklarinette, Orchester und Live-Elektronik Atemzug um Atemzug eine Art Lebewesen entstehen. Zart und organisch nimmt eines der erstaunlichsten Klarinettenkonzerte der Musikgeschichte allmählich Formen an. Für die Interpretation des feinst dosierten Soloparts sorgt der Ausnahmemusiker Jörg Widmann, der sich die außergewöhnliche, extrem reduzierte, doch hochexpressive Klangsprache seines Komponistenkollegen Mark Andre in langer Zusammenarbeit besonders zu eigen gemacht hat. Ganz anders das »Multiversum« von Peter Eötvös, das eine durchaus maximalistische Annäherung an das Genre Orgelkonzert darstellt. Die Aufstellung des Orchesters in isolierten Gruppen, die auch hinter dem Publikum erklingende Hammond-Orgel, die von Iveta Apkalna gespielte große Wiener Konzerthausorgel und die im Saal verteilten Lautsprecher bringen ein Echo des Weltalls ins Wiener Konzerthaus. In unmittelbarer Nachbarschaft zweier so weltumspannender, virtuoser Kompositionen schafft das kürzeste Werk des Abends das Kunststück, extrem unspektakulär und gleichzeitig extrem spektakulär zu sein. Das Bauprinzip des 2011 entstandenen Werks von Peter Ablinger ist so einfach wie frappierend: Die beiden Worte des Titels – »Wachstum, Massenmord« – wurden vom Komponisten gesprochen, aufgenommen, einer Frequenzanalyse unterzogen und für großes Orchester instrumentiert. Die Wiener Symphoniker werden also erstmals in ihrer Geschichte tatsächlich als Orchester gemeinsam »sprechen«.
»Wie nahe wir an die Welt herankommen, hängt gewissermaßen von der Pixelgröße unseres Wahrnehmungsapparates ab. Eine ›hohe Auflösung‹ bedeutet ein realistisches Weltverständnis, eine geringere Auflösung dagegen ein abstraktes Verhältnis zur Wirklichkeit. Aber wie fein die Auflösung auch immer sein wird, niemals wird unsere Wahrnehmung analog werden, niemals die Welt erreichen.« (Peter Ablinger)