Teodor Currentzis © Nadia Rosenbaum
SWR Symphonieorchester / Currentzis
Freitag
28
Februar
2020
19:30 – ca. 21:30 Uhr
Großer Saal
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Endlichkeit und Unendlichkeit
Erde und Himmel, Vergänglichkeit und Ewigkeit, Endlichkeit und Unendlichkeit verbindet Teodor Currentzis am Pult des SWR Symphonieorchesters, indem er zwei zur selben Zeit entstandene Orchestergroßwerke einander gegenüberstellt: Die 1888 begonnene Tondichtung »Tod und Verklärung« von Richard Strauss und die 1888 vollendete Symphonie Nr. 1 Gustav Mahlers. Zwei Werke wie geschaffen für den sendungsbewussten und hingebungsvollen Musiker Teodor Currentzis, in denen er ideal sein dramatisches Gespür für musikalische Existenzkämpfe und seinen Klangsinn für das Übersinnliche verschmelzen kann.
Wie erscheint doch dem Menschen in seinen letzten Lebensaugenblicken »die Leuchte seines Lebenspfades, die Idee, das Ideal, das er zu verwirklichen, künstlerisch darzustellen versucht hat, das er aber nicht vollenden konnte, weil es von einem Menschen nicht zu vollenden war« – so Strauss im Programm zu »Tod und Verklärung«. Doch dann verlässt in der Tondichtung »die Seele den Körper, um im ewigen Weltenraum das vollendet, in herrlichster Gestalt zu finden, was es hienieden nicht erfüllen konnte«.
Auch Mahler gab in dieser philosophisch-literarisch aufgeladenen Zeit seiner Symphonie Nr. 1 ursprünglich ein Programm mit. Hier führt der musikalisch-existentielle Weg von den »Jugend-, Frucht- und Dornenstücken« aus dem »Frühling ohne Ende« »mit vollen Segeln« und einem »Totenmarsch nach Callots Manier« zu dem finalen »Ausbruch der Verzweiflung eines im Tiefsten verwundeten Herzens«.