Michel Camilo © Yasuhisa Yoneda
Michel Camilo Trio & Big Band
»One more Once«
Sonntag
13
November
2016
19:30 – ca. 21:30 Uhr
Großer Saal
Besetzung
Michel Camilo Trio
Michel Camilo, Klavier
Cliff Almond, Schlagzeug
Lincoln Goines, Bass
Big Band der Volksoper Wien
Josef Buchartz, Trompete
Andreas Pranzl, Trompete
Christian Wieder, Trompete
Lorenz Raab, Trompete
Simon Ertl, Trompete
Alois Eberl, Posaune
Martin Riener, Posaune
Christoph Gems, Posaune
Christian Pointinger, Posaune
Martin Fuss, Saxophon
Ilse Riedler, Saxophon
Thomas Kugi, Saxophon
Helmut Hödl, Saxophon
Fabian Rucker, Saxophon
Rafael Pipio, Tontechnik
Programm
»One More Once«
Michel Camilo
One More Once
Why Not! (EA)
Dreamlight (EA)
Suite Sandrine Part III (EA)
Caletando Men (EA)
Just Like You (EA)
Suntan (EA)
Just Kidding (1985)
Not Yet (EA)
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Zugabe:
Michel Camilo
Caribe
On the other hand (EA)
Anmerkung
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Zyklus
Michel Camilo
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Links
http://www.michelcamilo.com
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Konzentrische Kreise
Erst nannte man es »Fusion«, dann fand man den Begriff »Crossover«. Als auch dieser nicht mehr ausreichte, bediente man sich hergebrachter Begrifflichkeiten unter Verwendung des Präfixes »Post-«. Dabei ist das Prinzip immer dasselbe geblieben und lässt sich in der Musikhistorie vielfach belegen: Schon die Troubadours zogen ins Heilige Land, um von dort mit der Laute zurückzukehren und ihre Weisen orientalisch auszuschmücken. Der 62-jährige Pianist und Dirigent Michel Camilo ist ein Kronzeuge dafür, dass sich an dieser Art der Annäherung auch in der digitalisierten Welt nichts geändert hat. Er debütierte 1985 mit dem Latin-Jazz-Album »Why Not?« und bereits dieser Titel war eine offene Einladung, sich bewusst in die Lücken des Unerhörten hineinzuwagen. Michel Camilo ist kein Jazz-Renegat, der spät in Richtung Klassik abdriften würde. Sein Weg verlief genau umgekehrt im Vergleich zu vielen anderen, die mit dem Taktstock zu den luftigen Gipfeln der Hochkultur aufsteigen. Schon als Jugendlicher gehörte er dem Symphonieorchester seines Heimatlandes, der Dominikanischen Republik, an. Die Erfahrung als klassischer Konzertpianist prägt seine Spielästhetik bis heute. Als er sich 1985 fragte, warum nicht mal Jazz, tat er dies eben nicht als Jazzpianist, sondern als Pianist, der auch Jazz spielte. Man könnte einwenden, dass die Töne dieselben sind – der Unterschied liegt in der Haltung. Diese Haltung war es dann auch, mit der er sich in der Jazzwelt viel schneller einen Namen machte, als ihm das vorher im klassischen Bereich gelungen war. Michel Camilo bedurfte keiner Fusion- oder Crossover-Konzepte, denn er konnte das weite Panorama unterschiedlicher Einflüsse mühelos in sein musikalisches Paradigma integrieren. Als er 1987 zum klassischen Dirigenten avancierte, war das in seiner Entwicklung nur folgerichtig. Gleich konzentrischen Kreisen erweiterte sich sein Wirkungsgrad. Die Grenzen zwischen Klassik, Jazz und Folklore sind für ihn nicht fließend, sie sind schlicht nicht vorhanden. Einheit in der Vielfalt versprechen auch seine drei Porträt-Konzerte im Wiener Konzerthaus. Im Trio mit Bassist Lincoln Goines und Drummer Cliff Almond baut er in seinem Konzert am 13. November auf den Zauber der großen Piano-Jazz-Trios, ohne auf den Gestus des Klassikvirtuosen zu verzichten. Mit den Wiener Symphonikern zelebriert er im Februar 2017 Gershwin und symphonische Eigenkompositionen, die wiederum durch die Spontaneität des Jazzpianisten gelungen erweitert sind. Im Duo mit dem spanischen Gitarristen Tomatito fügen sich zum Ausklang schließlich Flamenco, lateinamerikanische Klänge und Jazz zu einem kammermusikalischen »Multitask« für das 21. Jahrhundert. Buchstäblich grenzenloser Musikgenuss ist garantiert!
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