J'accuse © Filmstill: Abel Gance (Ausschnitt)
Wiener Symphoniker / Rundel
»Gance: J'accuse«
Dienstag
31
Oktober
2017
19:30 – ca. 22:44 Uhr
Großer Saal
Besetzung
Wiener Symphoniker
Philippe Schoeller, Live-Elektronik
Gilbert Nouno, Klangregie
Peter Rundel, Dirigent
Programm
Film »J'accuse« (Regie: Abel Gance, F 1919)
Pause nach dem 2. Teil, Dauer: Teil 1 & 2: 113' / Teil 23: 53'
Philippe Schoeller
Musik zu »J'accuse« (Regie: Abel Gance, F 1919) (2013-2014) (EA)
Anmerkung
Eine Produktion von Wien Modern und Wiener Symphonikern in Kooperation mit dem Wiener Konzerthaus
Medienpartner ray
Freie Platzwahl
Dieses Konzert wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der Wiener Konzerthausgesellschaft, den Wiener Symphonikern und dem Musikverein Wien Modern durchgeführt. Bitte beachten Sie die mit dem Einzelkarten- oder Abonnementkauf verbundenen Zustimmungserklärungen laut dem Punkt »Datensicherheit (Kooperationsveranstaltungen), Zustimmungserklärungen« in den Allgemeinen Verkaufs- und Abonnementbedingungen der Wiener Konzerthausgesellschaft.
Zyklus
Film + Musik live
Festival
Wien Modern #30
Links
https://www.wienersymphoniker.at
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
J'accuse
Minimalismus kann man Abel Gance nicht zum Vorwurf machen. Der 1889 in Paris geborene Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler hat mit visionären Projekten gigantischen Ausmaßes Kinogeschichte geschrieben: »La Roue« dauert acht Stunden, »Napoléon« zwar nur sechs, benötigt aber drei Leinwände nebeneinander. Sein erster zum Klassiker gewordener Stummfilm dauert (wie »Toni Erdmann«) gerade einmal zweidreiviertel Stunden – die wie im Flug vergehen. »J’accuse« (»Ich klage an«) oszilliert zwischen Romanze, Drama, Action, Horror und »embedded journalism«. Gance erwirkte eine Drehgenehmigung an Kriegsschauplätzen – ohne den Militärs zu verraten, dass die Eifersuchtsgeschichte sich zur Anklage gegen den Krieg entwickelt. Gedreht wurde zwischen Sommer 1918 und März 1919 u.a. auf den Schlachtfeldern von Saint-Mihiel bei Verdun, mit Soldaten, die nach dem Dreh an die Front zurückkehrten. Dass die aufwändige Restaurierung (EYE Amsterdam & Lobster Paris) unter die Haut geht, liegt nicht zuletzt an der Musik von Philippe Schoeller, der in Wien selbst den Elektronikpart übernimmt: »Die Lebenden gingen vorbei, Musik im Kopf«, Armeen marschieren zackig durch den Pariser Triumphbogen, doch die Musik richtet den Blick auf die Bilder im Kopf, schon bevor in einem gewagten Split Screen eine Zombie-Armee toter Soldaten antritt, den Wahnsinn des Krieges zu beenden. Ein Meilenstein der Filmgeschichte, mit den Wiener Symphonikern im spannenden Live-Soundtrack.