Julia Fischer © Felix Broede (Ausschnitt)
Wiener Symphoniker / Fischer / Jordan
Sonntag
19
November
2017
11:00 – ca. 13:00 Uhr
Großer Saal
Besetzung
Wiener Symphoniker
Julia Fischer, Violine
Barbara Rett, Präsentation
Barbara Rett spricht einleitende Worte
Philippe Jordan, Dirigent
Programm
Ludwig van Beethoven
Ouverture c-moll zu »Coriolan« op. 62 (1807)
Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzert für Violine und Orchester e-moll op. 64 (1844)
Kadenz: Felix Mendelssohn Bartholdy
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Zugabe:
Nicolò Paganini
Caprice h-moll op. 1/2 für Violine solo (1805 ca.)
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Gustav Mahler
Symphonie Nr. 1 D-Dur (1888–1899)
Anmerkung
Dieses Konzert wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der Wiener Konzerthausgesellschaft und den Wiener Symphonikern durchgeführt. Bitte beachten Sie die mit dem Einzelkarten- oder Abonnementkauf verbundenen Zustimmungserklärungen laut dem Punkt »Datensicherheit (Kooperationsveranstaltungen), Zustimmungserklärungen« in den Allgemeinen Verkaufs- und Abonnementbedingungen der Wiener Konzerthausgesellschaft.
Zyklus
Matineen der Wiener Symphoniker
Links
https://www.wienersymphoniker.at
https://www.juliafischer.com
http://www.philippe-jordan.com
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
»dass sich die Engel im Himmel freuen«
Weil sie sich im Kindergarten langweilte, bekam sie mit vier Jahren eine Geige, die sie so sehr liebte, dass eine Puppe ihr Bett für sie räumen musste. Mit 13 spielte sie Beethovens Violinkonzert erstmals öffentlich. Mit 19 debütierte sie in der New Yorker Carnegie Hall. Seither ist sie eine der gefragtesten Geigerinnen unserer Zeit, tritt mit allen großen Orchestern der Welt auf, ist vielseitige Kammermusikpartnerin, hat fast alle wichtigen Klassikpreise gewonnen, wurde 2006 im Alter von nur 23 Jahren zur jüngsten Professorin Deutschlands berufen und tritt ab und zu auch als Pianistin auf. »Ich bin süchtig nach Musik. Sie ist für mich lebensnotwendig«, bekannte Julia Fischer einmal. In der Saison 2017/18 ist die Münchnerin Artist in Residence der Wiener Symphoniker und eröffnet diese Residenz unter der Leitung von Chefdirigent Philippe Jordan mit einem der schönsten Konzerte der Violinliteratur: Mendelssohns Konzert e-moll op. 64. »Es soll ein Konzert sein, dass sich die Engel im Himmel freuen« – erwartete sich Mendelssohn von seiner Komposition, und in der Tat eroberte er mit seinem Violinkonzert nach der Leipziger Uraufführung im März 1845 durch den Solisten Ferdinand David in kürzester Zeit die Konzertsäle der Welt. Nie zuvor durfte die Geige mit solcher Sehnsucht »singen«, schwang in ihren Themen ein derart betörender elfenhafter Zauber mit. Aber auch der ungewöhnliche formale Aufbau positionierte das Werk damals in der vordersten Reihe der romantischen Avantgarde. Neues Leben vermochte auch Brahms mit seiner »Ersten« – der jahrzehntelanges Ringen vorausging – der großen Tradition der Symphonie einzuhauchen. Zu dieser Matinee erklingt Mendelssohns Violinkonzert zwischen zwei weiteren wegweisenden Kompositionen ihrer Zeit: Beethovens »Coriolan«-Ouverture und Mahlers 1. Symphonie. Das tragische Scheitern des römischen Feldherrn transzendierte Beethoven auf faszinierende Weise in einen musikalischen Konflikt und schrieb eine Musik von radikaler Ausdrucksintensität. In Anlehnung an den gleichnamigen Roman Jean Pauls betitelte Mahler seine 1. Symphonie zunächst als »Der Titan« – ein »Heldenleben« ist aber auch diese Komposition nicht, sondern vielmehr eine Ode an das pralle Leben und ein Tanz mit dem Tod.