Kopatchinskaja Patricia © Marco Borggreve
Say Fazil © Fethi Karaduman
Patricia Kopatchinskaja / Fazıl Say
Donnerstag
20
März
2025
19:30 Uhr
Großer Saal
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Unangepasst und hingebungsvoll
Selten finden sich zwei so extrovertierte und nonkonformistische Künstler:innen zu einem derart stimmigen Duo zusammen wie Patricia Kopatchinskaja und Fazıl Say. Ihre erste gemeinsame CD vor zehn Jahren erregte Aufsehen, weil sie deutlich machte, dass sich hier zwei Musiker:innen gegen den heimeligen Wohlklang der Klassik stellen und das Revolutionäre daran herauskehren. Ihre völlig unangepasste Interpretation etwa von Beethovens Kreutzer-Sonate kam an eine Sensation heran. Komponiert wurde sie für den Virtuosen George Bridgetower. Als der aus England angereiste Geiger die Sonate, in der die Violine eine bis dahin nicht gekannte wichtige Rolle einnahm, um 8 Uhr morgens (!) im Wiener Augarten-Theater uraufführte, war der am Klavier sitzende Beethoven von der Darbietung begeistert, für das Publikum war sie durchaus noch verstörend. Da sich der Komponist aber mit Bridgetower überwarf, widmete er das Werk dem Franzosen Rodolphe Kreutzer, der es aufgrund seiner hohen Ansprüche nie aufführte. Zu Beginn des Konzerts erklingt Szymanowskis Violinsuite »Mythen«, die von impressionistischen Werken beeinflusst ist und mythologischen Figuren wie der Nymphe Arethusa, Narziss und Pan zu klanglichem Leben verhilft. Und schließlich steht jeweils noch ein neues Werk der Ausführenden selbst auf dem Programm.