Postkarte (coloriertes Foto), nach 1913
Die Wiener Konzerthausgesellschaft
Das Wiener Konzerthaus zählt zu den bedeutendsten Institutionen des internationalen Musiklebens. Gemeinsam mit Staatsoper und Musikverein bildet es jene prominente Trias, die den weltweiten Ruf Wiens als führende Musikmetropole begründet, und ist dank seiner wohl einmaligen Verbindung von Traditionsbewusstsein und Innovationsfreude längst unentbehrlich für das lebendige kulturelle Klima Wiens.
Die Konzerthausgesellschaft – ein privater Verein
Die Wiener Konzerthausgesellschaft, die seit Fertigstellung des Gebäudes als Betreiberin des Wiener Konzerthauses wirkt, ist noch heute ein privater, gemeinnütziger Verein. Die Ausgaben der Wiener Konzerthausgesellschaft werden nur zu 12,6% durch öffentliche Subventionen gedeckt. Mit jährlich rund 500 eigenen Veranstaltungen und über 55 Abonnementzyklen verfügt das Wiener Konzerthaus heute nicht nur über ein äußerst umfangreiches, sondern auch besonders vielfältiges Programmangebot, das neben dem gesamten klassischen Bereich mit Orchester- und Chorkonzerten, konzertanten Opern, Kammermusik, Klavier- und Liederabenden u. a. auch Kinderkonzerte sowie Literatur-, Jazz- und Volksmusikreihen umfasst.
Ein Haus für die Musik
»Eine Stätte zu sein für die Pflege edler Musik, ein Sammelpunkt künstlerischer Bestrebungen, ein Haus für die Musik und ein Haus für Wien« – diesen bei der Eröffnung am 19. Oktober 1913 erhobenen Anspruch hat das Konzerthaus durch alle politischen und gesellschaftlichen Wechselfälle dieses Jahrhunderts hindurch kontinuierlich und vehement verfolgt.
Besonders in den Jahren seit 1945 hat das Wiener Konzerthaus immer wieder künstlerische Pionierarbeit geleistet und wegweisende Initiativen entwickelt. Mit den von ihm ins Leben gerufenen Veranstaltungsreihen wurden entscheidende Akzente gesetzt – sei es die Wiederbelebung und Internationalisierung des österreichischen Musiklebens nach dem Zweiten Weltkrieg durch das Internationale Musikfest, der konzentrierte Einsatz für die Musik des 20. Jahrhunderts, z. B. im Rahmen von Wien Modern, oder der Anstoß zur Renaissance Alter Musik dank des Festivals Resonanzen.
Ein Haus für Künstler und Publikum
Das Wiener Konzerthaus ist nicht nur gesuchter Treffpunkt der renommiertesten internationalen Interpreten, sondern auch zentrale Heimstätte und Forum zahlreicher österreichischer Künstler und Institutionen. Wiener Symphoniker, Wiener KammerOrchester, Quatuor Mosaïques, Hagen Quartett oder Klangforum Wien haben hier seit langem ihre Residenz, Initiativen wie Musica Juventutis stellen den Nachwuchs hier erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor.
Mit jährlich über 400 weiteren Veranstaltungen durch Saalmieter, die das komplette Konzertspektrum zwischen E- und U-Musik, aber ebenso Bälle, Betriebsfeiern, Modeschauen, Kongresse und Geschäftspräsentationen umfassen, erweist sich das Wiener Konzerthaus als unentbehrlicher Veranstaltungsort.