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Cornelius Meister

Cornelius Meister © Marco Borggreve (Ausschnitt)

Alice Coote

Alice Coote © IMG Artists (Ausschnitt)

ORF Radio-Symphonieorchester Wien / Meister

»Mahler: Symphonie Nr. 3«

Donnerstag 14 Juni 2018
19:30 – ca. 21:25 Uhr
Großer Saal

 

Besetzung

ORF Radio-Symphonieorchester Wien

Damen der Wiener Singakademie, Chor
Künstlerische Leitung: Heinz Ferlesch

Wiener Sängerknaben, Chor
Künstlerische Leitung: Gerald Wirth

Alice Coote, Mezzosopran

Cornelius Meister, Dirigent

Programm

Beat Furrer

nero su nero (2017-2018) (UA)
Kompositionsauftrag des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien, der Philharmonie Essen und der Philharmonie Luxembourg & Orchestre Philharmonique du Luxembourg

Gustav Mahler

Symphonie Nr. 3 d-moll für großes Orchester, Altsolo, Knabenchor und Frauenchor (1893-1896)

Anmerkung

Gemeinsam veranstaltet mit RSO Wien
Medienpartner Ö1 Club

Zyklus RSO Wien

Links https://rso.orf.at
https://www.wienersaengerknaben.at
http://www.corneliusmeister.net

Veranstalter & Verantwortlicher Wiener Konzerthausgesellschaft

Mahlers Wunderhorn

Dass seine Symphonik, ungeachtet der Dimensionen, der Komplexität und – ja! – auch der Gebrochenheit dieser Musik, im schlichten (Volks-)Lied wurzle, ist ein Gemeinplatz der Mahler-Exegese, und wie klischeehaft diese Auffassung auch sein mag, als so triftig erweist sie sich doch, wenn wir einen Blick auf die Entstehungsgeschichten vor allem der ersten vier Symphonien werfen: Bereits der symphonische Erstling, der Anfang 1888 Mahlers unverwechselbaren Ton »mit einem Schlag« (der Komponist an seinen Freund Fritz Löhr) zum Schwingen bringt, zitiert an zentralen Stellen die »Lieder eines fahrenden Gesellen«, deren Texte Mahler unter dem Eindruck der 1805 bis 1808 in drei Bänden erschienenen Volksliedanthologie »Des Knaben Wunderhorn« selbst gedichtet hatte. Und diese von Achim von Arnim und Clemens Brentano (mehr nach atmosphärischen denn nach philologischen Kriterien) zusammengetragene Sammlung wurde in weiterer Folge zur einzigen Textquelle sämtlicher Lieder, die Mahler bis 1901 komponieren sollte. »Wunderhorn«-Vertonungen fanden auch Eingang in die 1894 vollendete zweite und in die bereits zwei Jahre später abgeschlossene dritte Symphonie – sei es als direkte Integration von Liedern wie »Urlicht« und »Es sungen drei Engel« (formal jeweils als Pänultima), sei es als instrumentales Zitat wie im Fall der Scherzi beider Symphonien, die die Lieder »Des Antonius von Padua Fischpredigt« und »Ablösung im Sommer« aufgreifen. Das bereits Anfang 1892 entstandene Lied »Das himmlische Leben« wurde schließlich zur Grundlage der erst 1899/1900 komponierten vierten Symphonie: Das ganze Werk schrieb Mahler in Hinblick darauf, dieses längst existierende Lied zu einem Symphoniefinale zu machen, dessen sich über drei lange Sätze erstreckende Vorbereitung er gleichsam nachträglich fingierte.

Es ist somit ein dichtes intertextuelles und auch transmediales Verweisnetz, das die ersten vier Symphonien Mahlers zueinander in Beziehung setzt und in dessen imaginärem Zentrum »Des Knaben Wunderhorn« steht. Wenn nun die einzelnen Teile von Mahlers »Wunderhorn-Tetralogie« im Wiener Konzerthaus in chronologischer Abfolge (und in ungefährem Zweiwochenrhythmus) erklingen, ist es daher nur konsequent, wenn diese Serie zum Saisonabschluss in einer Aufführung ausgewählter »Wunderhorn«-Lieder, gesungen von der jungen Sopranistin Anna Lucia Richter, kulminiert.

Überhaupt lassen die Interpretinnen und Interpreten ein Mahler-Fest der besonderen Art erwarten: Das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, das in den internationalen Orchester-Rankings seit Jahren mit den Wiener und den Berliner Philharmonikern um Platz 1 rittert, kann auf eine lange Mahler-Tradition zurückblicken, die bis in die Ära des langjährigen Chefdirigenten Willem Mengelberg zurückreicht. Mengelberg, der mit Mahler persönlich befreundet war, setzte sich, etwa mit dem legendären Amsterdamer Mahler-Fest des Jahres 1920, für dessen Symphonien schon zu Zeiten ein, als sie noch keineswegs zum Kernbestand kanonisierter Meisterwerke zählten, und noch im Herbst 1940 dirigierte er in den bereits besetzten Niederlanden eine Aufführung der Ersten. Dasselbe Werk erklingt nun – nach einem Klavierkonzert von Prokofjew mit Porträtkünstler Daniil Trifonov als hochkarätigem Solisten – unter der Leitung von Daniele Gatti, der – nach Eduard van Beinum, Bernard Haitink, Riccardo Chailly und Mariss Jansons, die allesamt bedeutende Mahler-Dirigenten waren und sind – Mengelbergs Position aktuell innehat. Mahler selbst brachte seine Erste im Herbst 1889 in Budapest zur Uraufführung, wo er seit einem Jahr als Musikdirektor des Königlichen Opernhauses amtierte. Die Aufführung stieß damals auf äußerst geteilte Meinungen, heute freilich ist seine Musik auch in der Stadt der allerersten Aufführung einer Mahler’schen Symphonie längst angekommen. Überzeugen können wir uns davon in der Aufführung der Zweiten, jenes Werkes übrigens, mit dem Iván Fischer und das von ihm gegründete Budapest Festival Orchestra 1992 ihren Einstand im Wiener Konzerthaus gefeiert haben. Mit Christina Landshamer und Elisabeth Kulman erwarten wir zwei herausragende Solistinnen.

Gleiches gilt für die britische Mezzosopranistin Alice Coote, die das »Nachtwandler-Lied« aus Friedrich Nietzsches »Also sprach Zarathustra« singen wird, den vierten Satz der Dritten und Mahlers einziges »Lied« aus dieser Zeit, das nicht dem »Wunderhorn« entstammt. Mit der Dritten verabschiedet sich Cornelius Meister im Wiener Konzerthaus als Chefdirigent des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien, mit dem er hier nicht nur mehrere Werke Mahlers, sondern auch viele zeitgenössische Kompositionen aufgeführt hat. Als exemplarisch für sein Wirken kann daher die Kombination von Mahler mit der Uraufführung eines neuen Stücks von Konzerthaus-Ehrenmitglied Beat Furrer gelten.

Teodor Currentzis schließlich mag als charismatischer Tausendsassa unter den Dirigenten der Gegenwart den jungen Leonard Bernstein und damit einen weiteren großen Mahler-Interpreten der Vergangenheit in Erinnerung rufen. Dass er und sein Orchester MusicAeterna dazu berufen sind, die Überzeichnungen und Brüche, das Verstörende, ja Bestürzende der Musik Mahlers in all ihrer Drastik erlebbar zu machen, haben sie bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Diese Aspekte Mahlers aber davor zu bewahren, in Vergessenheit zu geraten, ist gerade heute, da er endlich kanonisiert ist, das Gebot der Stunde.

Montag, 14. Mai 2018, 19.30 Uhr, Großer Saal
Concertgebouworchester Amsterdam
Daniil Trifonov, Klavier
Daniele Gatti, Dirigent
Sergej Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur
Gustav Mahler:  Symphonie Nr. 1 D-Dur

Sonntag, 27. Mai 2018, 19.30 Uhr, Großer Saal
Budapest Festival Orchestra
Wiener Singakademie
Christina Landshamer, Sopran
Elisabeth Kulman, Mezzosopran
Iván Fischer, Dirigent
Gustav Mahler: Symphonie Nr. 2 c-moll

Donnerstag, 14. Juni 19.30 Uhr, Großer Saal
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Damen der Wiener Singakademie
Wiener Sängerknaben
Alice Coote, Mezzosopran
Cornelius Meister, Dirigent
Beat Furrer: Nero su Nero (UA)
Gustav Mahler: Symphonie Nr. 3 d-moll

Donnerstag, 28. Juni 19.30 Uhr, Großer Saal
MusicAeterna
Anna Lucia Richter, Sopran
Teodor Currentzis, Dirigent
Gustav Mahler: Des Knaben Wunderhorn (Auswahl)
Symphonie Nr. 4 G-Dur

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