Joana Mallwitz © Nicolas Kroeger (Ausschnitt)
Wiener Symphoniker / Mallwitz
Montag
4
November
2019
19:30 – ca. 21:30 Uhr
Großer Saal
Besetzung
Wiener Symphoniker
Jennifer Holloway, Sieglinde
Stephen Gould, Siegmund
Hans-Peter König, Hunding
Joana Mallwitz, Dirigentin
Programm
Richard Wagner
Siegfried-Idyll (1870)
***
Die Walküre (Erster Aufzug) (1852–1856)
Anmerkung
Medienpartner Der Standard und Ö1 Club
Dieses Konzert wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der Wiener Konzerthausgesellschaft und den Wiener Symphonikern veranstaltet. Weitere Informationen zur Datenverarbeitung bei Kooperationsveranstaltungen, Speicherdauer und Ihren Rechten finden Sie in unserer
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Zyklus
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Links
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Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Alte Helden, neue Stars: Wagner konzertant
Als Wiener Konzerthaus- und Wiener Symphoniker-Debütantin wird Joana Mallwitz gewiss den hervorragenden Ruf bestätigen, der ihr vorauseilt. Der erste Akt der »Walküre« zählt mit seiner Beschränkung auf drei handelnde Personen zu den schlagkräftigsten, zielstrebigsten im ganzen »Ring des Nibelungen«. In genau ausbalanciertem Wechselspiel zwischen dramatischer Aufwallung und lyrischen Ruhepunkten, packenden Erzählungen und einer äußerlich gering erscheinenden Handlung, die sich aber mit der zwingenden Logik des Mythos vollzieht, erleben wir ein ebenso subtiles wie spannungsreiches Kammerspiel, eine bald sich entfaltende Dreiecksgeschichte im Widerstreit von Eros und Thanatos. Jennifer Holloway, ein neuer, nicht zuletzt in Dresden und Hamburg aufgegangener Stern am jugendlich-dramatischen Opernhimmel, und der gestandene Wagner-Recke Stephen Gould geben die Wotanskinder Sieglinde und Siegmund, Hans-Peter König steht als düsterer Hunding dazwischen.
Das lyrische Gegenstück dazu liefern Mallwitz und die Wiener Symphoniker vorab, und auch dieses steht in Beziehung zum »Ring«: Als »Tribschener Idylle mit Fidi-Vogelgesang und Orange-Sonnenaufgang, als symphonischer Geburtstagsgruß seiner Cosima dargebracht von Richard Wagner« war das morgendliche Präsent umständlich betitelt, das der Komponist seiner Gattin am 25. Dezember 1870 mit einer Musikerschar im Treppenhaus der Villa in Tribschen darbot – der Mutter seines damals 18 Monate alten, lang ersehnten Stammhalters Siegfried. Familienintern lange Zeit »Treppenmusik« genannt, kennt man das Werk heute als »Siegfried-Idyll« – benannt nicht nur nach dem Söhnchen, der verklärten musikalischen Stimmung der Musik und der ländlichen Beschaulichkeit des Uraufführungsortes, sondern auch, weil das Werk etliche Themen aus dem gleichnamigen dritten Teil der »Ring«-Tetralogie verwendet. Zu hören sind darunter das lyrische »Ewig war ich« der wiedererweckten Brünnhilde aus dem dritten Akt und das Zwitschern des Waldvogels, aber auch das »Schlummermotiv« aus der »Walküre«. Dramatische Aufwallungen werden völlig ausgespart, doch Wagners musikalisches Geschick sorgt für genügend Binnenspannung im Wechselspiel der symphonisch verarbeiteten Motive. Typisch für ihn, dass er schließlich aus finanziellen Gründen gezwungen war, das private Stück zu veröffentlichen. Heute sind wir freilich besonders dankbar für diese auch Nicht-Wagnerianern sympathische, weil gänzlich unheroische Musik.
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