Raphael Pichon © Julia Wesely
Raphaël Pichon
»Ein geistreiches Programm ist die halbe Miete«, sollte man meinen oder so denkt jedenfalls der französische Orchesterleiter Raphaël Pichon, dessen Karriere als Countertenor begann und der heute ein gefragter Dirigent ist. Das Wiener Konzerthaus widmet Raphaël Pichon eine dreiteilige Personale, die den Gründer und künstlerischen Leiter des Originalklangensembles Pygmalion vor allem als einen zeigt, der bei der Programmzusammenstellung nichts dem Zufall überlässt: So, wenn er Auszüge aus Ambroise Thomas’ romantischer Oper »Hamlet« mit Faurés Requiem zu einem »Requiem für Ophelia« verdichtet oder die Seelenverwandtschaft von Schuberts »Unvollendeter« und Mendelssohns »Schottischer« durchwandert. Bachs hochdramatische Johannespassion schließlich wird Pichons Pygmalion im grellsten Rampenlicht zeigen.