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Resonanzen
»Apokalypse« – das ist, kurz gesagt, die Bilderbuchkarriere eines harmlosen griechischen Worts mit der Bedeutung »Enthüllung«, »Offenbarung« zu einem der schillerndsten eschatologischen Begriffe. Welche Heimsuchungen, irrationalen Ängste und religiösen Wahnvorstellungen gehen damit in den Köpfen nicht einher, und wieviel Schreckliches verraten sie uns doch über eine finstere Seite des Menschen. Dramatische Musikalisierungen des von blutrünstigen Gräuel nur so strotzenden Alten Testaments bilden die Rahmenteile unserer »nouvelle noir« von den menschlichen Umwegen um sich selbst. Dazwischen ereignen sich Attentate, »Heilige Kriege«, Revolutionen und mystische »Séancen«. Katastrophen und ihre unterschiedlichen Deutungen prägen das Bild der aktuellen Ausgabe der Resonanzen, die mit dem Huelgas Ensemble, Concerto Copenhagen und Collegium 1704, den Ensembles Phantasm und Micrologus wieder das Beste vom Besten versammelt, was die Alte-Musik-Szene derzeit zu bieten hat.