Great Voices
Erwin Schrott © T. Mardo
Jonas Kaufmann © Dieter Roosen
Benjamin Bernheim © Christoph Koestlin (Ausschnitt)
Asmik Grigorian © Algirdas Bakas (Ausschnitt)
Piotr Beczala © Johannes Ifkovits (Ausschnitt)
Great Voices
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Fünf faszinierende Facetten klassischen Gesangs, präsentiert von
fünf Welt-Stimmen. Great Voices 2020/21 bietet wieder ein ebenso
hochkarätiges wie abwechslungsreiches Programm. Wie schon
2016 sorgt Starbariton Erwin Schrott für einen feurigen Auftakt. In
seinem neuen Programm Tango Diablo heizt der Charmeur diesmal
mit diabolischen Opernarien im ersten und mit lateinamerikanischen
Rhythmen im zweiten Teil ein. Zu Maria Empfängnis bringt uns
Jonas Kaufmann mit einem Weihnachtsprogramm in Advent-Stimmung, das er ganz nach seinen persönlichen Vorlieben
zusammengestellt hat. Von Volksliedern über Christmas-Songs
bis zu barocker Pracht erklingt alles, was man mit der »schönsten
Zeit des Jahres« musikalisch assoziiert. Sein Tenorkollege Benjamin
Bernheim hat in jüngster Zeit viel von sich hören gemacht. Dem
Wiener Publikum stellt sich der von Paris bis New York Gefeierte
mit einer musikalischen Visitenkarte seines Repertoires vor, das von
Donizetti über Verdi und Massenet bis hin zu Puccini reicht.
Jedem Opernfreund ist das euphorische Publikums- und
Presseecho in Erinnerung, das die Sopranistin Asmik Grigorian
mit ihrem Triumph als Salome bei den Salzburger Festspielen 2018
ausgelöst hat. Auch sie zeigt nun im Rahmen von Great Voices
erstmals in Wien, welch breites Repertoirespektrum sie musikalisch
zum Glühen bringen kann. Das Finale ist einem weltberühmten
Tenor, einem Wiener Publikumsliebling par excellence anvertraut:
Piotr Beczala. Er singt Opernarien aus seinem brandneuen Album
Vincerò! Mit diesem Schlusswort der populären Arie »Nessun
dorma« gibt er die Programmrichtung Verismo vor. Dass er damit
das Publikum »gewinnen« wird, ist vorbestimmt.
Erwin Schrott
Der formidable Sänger und Entertainer Erwin Schrott heizt den Großen Saal erneut auf siedende Club-Atmosphäre auf! In seinem neuen Programm »Tango Diablo« kombiniert und verschränkt der Bassbariton-Star Teufels-Arien von Meyerbeer bis Boito mit Tango. Ein künstlerisch so einfühlsames wie überzeugendes Crossover. So höhnt Charles Gounods Mephisto aus dessen Oper »Faust« mit seiner Serenade zu passender Gitarrenbegleitung. Hector Berlioz’ Méphistophélès aus »La damnation de Faust« lullt Faust mit seiner Arie diesmal begleitet von zwei Bandoneons ein. Nach dem musikalisch bereits lateinamerikanisch gefärbten Klassik-Teil wechselt der Publikumscharmeur nach der Pause ganz in seine Heimat Uruguay. Wie schon in seinen Erfolgsprogrammen »Cuba amiga« und »Rojotango« verführt der berühmteste Don Giovanni unserer Zeit sein Publikum zum Dahinschmelzen, zum Mitswingen und -tanzen, zum Schmunzeln und Lachen – in einem Konzertformat, das Erwin Schrott für sich maßgeschneidert hat und das nur er so hinreißend umzusetzen vermag.
Jonas Kaufmann
»The world’s greatest tenor« (The Daily Telegraph) bringt sein Wiener Publikum zu Maria Empfängnis im Rahmen seiner adventlichen Europa-Tournee in Weihnachtsstimmung. Wie schon bei seinen Alben und Konzerten »Du bist die Welt für mich« mit Evergreens und Operettenliedern der frühen Tonfilmära, »La dolce vita« mit Kanzonen und Schlagern sowie »Wien« mit Wiener Musik von Strauß bis Kreisler, hat er wieder seine ganz persönliche, klug konzipierte Auswahl an Melodien zusammengestellt. Der musikalische Bogen ist weit gespannt und erfreut mit Weihnachtstiteln wie Irving Berlins Ohrwurm über den Traum von »White Christmas«, dem volksliedhaft-schlichten »O du fröhliche«, dem in hymnischer Pracht strahlenden »Adeste fideles« oder dem innig-zarten »Cantique de Noël« von Adolphe Adam, in dem Jonas Kaufmann von Französisch zu Deutsch »O heil’ge Nacht« wechselt. So unter-schiedlich die Musikstücke in ihrem Kolorit auch sind – sie alle evozieren in uns Gefühle und Erinnerungen, die wir mit »der schönsten Zeit des Jahres« verbinden und stimmen uns musikalisch auf das dritte Adventswochenende ein!
Benjamin Bernheim
Er ist der neue Stern am Tenorhimmel: der Pariser Benjamin Bernheim, der seine Karriere zunächst behutsam an der Oper Zürich aufgebaut hat und vor drei Jahren international durchgestartet ist. Das Wiener Publikum hat er an der Staatsoper bereits mit Partien von Mozart bis Puccini hingerissen. Bei den Salzburger Pfingstfestspielen stellte er sich mit einer muttersprachlichen Spezialität, in Offenbachs »La Périchole«, vor. Mailand, London, Paris, New York, Chicago – keine Opernmetropole, die er nicht in letzter Zeit für sich erobert hätte. Für seinen ersten Wiener Arienabend hat der Franzose eine musikalische Tour d’Horizon durch sein aktuelles Repertoire vorbereitet: Gaetano Donizettis melodientrunkener Belcanto, Giuseppe Verdis musikdramatische Psychogramme, Peter Iljitsch Tschaikowskys beklemmend düstere, in Todesahnung gesungene Arie des Lenski aus »Eugen Onegin«, Giacomo Puccinis virile Impulsivität atmenden Ariosi, Jules Massenets schwelgerisch-schwärmerische Tenorporträts und vieles mehr. Mit seinem über alle Register ausgeglichen geführten, betörend attraktiven Tenor sowie mit der für den französischen Gesangsstil so typischen voix mixte, bei der Brust- und Kopfstimme gemischt werden, stehen ihm dafür die idealen vokalen Mittel zur Verfügung.
Asmik Grigorian
»Keine singt derzeit so ergreifend schön wie die litauische Sopranistin Asmik Grigorian.« (Die Zeit) Die Sängerin, die das Wiener Publikum bereits als dramatisch-intensive Charodeyka in Tschaikowskys gleichnamiger Oper im Theater an der Wien titelgemäß verzauberte und die 2018 als Salome bei den Salzburger Festspielen über Nacht zu einer der berühmtesten Vokalkünstlerinnen der Welt wurde, präsentiert ihren ersten Wiener Solo-Abend. Ihre interpretatorische Wandlungsfähigkeit mit ihrem – wie sie es ausdrückt – acting with your voice wird sie dabei in einem italienisch-slawischen Programm par excellence unter Beweis stellen; in Szenen und Arien, die ein ganzes Spektrum menschlicher Affekte abbilden: der verzweifelte Wunsch, ein Mensch zu werden als Dvoráks Rusalka, das vorbehaltslose Liebesbekenntnis als Tatjana in Tschaikowskys »Eugen Onegin«, das herzzerreißende Gebet als Bellinis Norma. Im Zentrum stehen die einfühlsamen Frauenporträts von Giacomo Puccini: Madama Butterflies unerschütterlicher Glaube an Treue, Manon Lescauts Überlebenskampf, Liùs Opfertod aus »Turandot«, Laurettas
innige Bitte an den Vater aus »Gianni Schicchi«. Ein Abend großer Gefühle.
Piotr Beczala
Das finale Konzert von Great Voices 20/21 krönt der phänomenale Piotr Beczala, der sich im Laufe einer behutsam und modellhaft aufgebauten Bilderbuch-Karriere an die Weltspitze gesungen hat. Vincerò! – »ich werde siegen« heißt das neue Album des Startenors, dessen Höhepunkte im Wiener Konzerthaus zu erleben sind. Wie im Tonstudio wird sich der aus den Westbeskiden stammende Pole im Wiener Konzerthaus dem Verismo widmen. Diese Kunstrichtung der Literatur, Bildenden Kunst und des Theaters, die in Italien auf dem Gebiet der Oper ihren stärksten Niederschlag fand, war bestrebt das »wahre« – italienisch »vero« – Leben abzubilden. Die tenoralen Sologesangsszenen dieser Opern wurden zu Publikumsschlagern. Mit kräftiger Theaterpranke gestalteten Komponisten wie Umberto Giordano, Francesco Cilea, Pietro Mascagni oder Ruggero Leoncavallo musikalisch mitreißende Zeichnungen von Euphorie und tiefer Verzweiflung, ekstatischer Liebe und leidenschaftlicher Auflehnung. Die, wie bei den italienischen Meistern, melodisch stets betörende französische Ausprägung des Verismo wird in dem Programm ebenfalls repräsentiert sein. Als Protagonist der Massenet’schen Heroen in »Manon« und »Werther« hat Piotr Beczala bereits Auditorien von Barcelona bis New York in Euphorie versetzt.