Philippe Herreweghe © Matthias Baus
Bach-Kantaten
2 Konzerte im Großen Saal
1 Konzert im Mozart-Saal
Saalplan mit Kategorien (Großer Saal)
Saalplan mit Kategorien (Mozart-Saal)
Als Johann Sebastian Bach seine Matthäuspassion am Karfreitag des Jahres 1729 in Leipzig zum zweiten Mal aufführte, rollte aus dem Norden Europas eine Influenzawelle heran, die den Kontinent und später weite Teile Mittel- und Südamerikas jahrelang in Schach halten sollte. Dass wir mitten im Leben vom Tod umgeben sind, war für Bach – von dessen zwanzig Kindern zehn nicht einmal das fünfte Lebensjahr erreichten – und seine Zeitgenossen eine elementare Erkenntnis. Und genau darauf reagierte Bach mit seiner Musik in beispielloser Art und Weise. Etwas plakativ könnte man sagen, Bachs eigentliche Lebensleistung bestand darin, dem Tod durch höchste Vollkommenheit in der vergänglichsten der Künste seinen Schrecken genommen zu haben. Wie? Das lässt sich anhand repräsentativer Aufführungen zweier seiner unsterblichen Meisterwerke ebenso nachempfinden wie an dem klug gebauten Programm des Schweizer Bach-Spezialisten Rudolf Lutz: drei Kantaten zum 4. Sonntag nach Trinitatis aus unterschiedlichen Schaffensphasen, die bei dieser Gelegenheit erstmals im Wiener Konzerthaus erklingen.