Besetzung
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Michael Laurenz, Josef K. (Tenor)
Ilse Eerens, Fräulein Bürstner, Frau des Gerichtsdieners, Leni, Ein buckliges Mädchen (Sopran)
Martin Winkler, Der Aufseher, Ein Passant, Der Fabrikant, Der Geistliche (Bariton)
Markus Butter, Willem, Der Gerichtsdiener, Der Advokat (Bariton)
Szabolcs Brickner, Titorelli (Tenor)
Matthäus Schmidlechner, Der Student, Der Direktor-Stellvertreter (Tenor)
Tilmann Rönnebeck, Franz, Kanzleidirektor, Albert K. (Bass)
Wolfgang Bankl, Der Untersuchungsrichter, Der Prügler (Bassbariton)
Anke Vondung, Frau Grubach (Mezzosopran)
Jan Petryka, Ein Bursche, Erster Herr (Tenor)
Martin Kiener, Zweiter Herr (Tenor)
Daniel Gutmann, Dritter Herr (Bassbariton)
HK Gruber, Dirigent
Programm
Gottfried von Einem
Der Prozess. Oper in neun Bildern in zwei Teilen op. 14 (Libretto: Boris Blacher und Heinz von Cramer nach dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka) (1953)
Konzertante Aufführung
Anmerkung
Eine gemeinsame Produktion von Wiener Konzerthaus und RSO Wien mit freundlicher Unterstützung der Gottfried von Einem Musik-Privatstiftung sowie der Internationalen Gottfried von Einem Gesellschaft
Dieses Konzert wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der Wiener Konzerthausgesellschaft und dem Musikverein Wien Modern veranstaltet. Weitere Informationen zur Datenverarbeitung bei Kooperationsveranstaltungen, Speicherdauer und Ihren Rechten finden Sie in unserer
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Zyklus
VokalKlang
Festival
Wien Modern #31
Links
https://rso.orf.at
Fieberhaft hatte Franz Kafka 1914 seinen Roman »Der Prozess« begonnen. Anfang und Ende waren bald geschrieben, aber nach einigen Monaten »an einer endgültigen Grenze« angekommen, brach er die Arbeit ab. 1925 wurde die albtraumartige Geschichte um Machtlosigkeit und Schuldgefühle des Josef K. posthum gedruckt und forderte seither etliche Generationen von Künstlern zu Reaktionen heraus – Orson Welles, Gunther Schuller, Guido Crepax, Belle and Sebastian u. v. a. Eine der ersten großen Auseinandersetzungen mit Kafkas »Monstrum« (Reiner Stach) unternahm Gottfried von Einem 1949–1953 – wie auch bei der gleichzeitig entstandenen »Hexenjagd« von Arthur Miller kein Zufall, dass Wahl und Bearbeitung des düsteren Stoffs mitten in die McCarthy-Ära fielen. Der Komponist, der gerade im Alter von 30 Jahren Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele geworden war, bediente sich für seine zweite Oper »nur der einfachsten musikalischen Sprachmittel«; die Salzburger Uraufführung 1953 wurde zum Triumph. Zum 100. Geburtstag ist Der Prozess in Salzburg und Wien konzertant unter Leitung von HK Gruber neu zu hören.