Tonhalle-Orchester Zürich / Fröst / Paavo Järvi
Donnerstag
16
Jänner
2020
19:30 – ca. 21:30 Uhr
Großer Saal
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Verbrüderung der Völker
Der estnische Dirigent Paavo Järvi kommt erstmals in seiner Position als Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich ins Wiener Konzerthaus.
»Die Verbrüderung der Völker« sei seine eigentliche Idee als Komponist, bekannte der Ungar Bartók, »eine Verbrüderung trotz allem Krieg und Hader«. In seiner Tanzsuite für Orchester »verbrüderte« er Rhythmen und Melodien aus ungarischen, rumänischen, slowakischen und arabischen Quellen zu einer Weltmusik fernab von folkloristischem Kitsch. Nach der Uraufführung der Tänze 1925 in Prag wurden sie innerhalb kurzer Zeit in mehr als 50 Städten Europas wiederaufgeführt – und ein Jahrhundert später, da wieder Nationalismen sprießen und das Trennende über das Verbrüdernde gestellt wird, erscheint die Aufführung der Tanzsuite durch das Tonhalle-Orchester geradezu wieder von allergrößter Aktualität und Notwendigkeit.
Tschaikowsky hat wenige Jahrzehnte vor Bartók im Finale seiner 5. Symphonie ein visionäres slawischasiatisches, melodisch-rhythmisches Umarmungsfest geschaffen. Damit gelang ihm und gelingt den Orchestern eine überwältigende positive Antwort auf den »unergründlichen Ratschluss der Vorsehung«, dem diese »Schicksalssymphonie« in ihren ersten beiden Sätzen noch ausgeliefert ist.
Publikationen
Programmzettel