Café Elektric, Regie: Gustav Ucicky © Filmarchiv Austrian
Ernst Molden / Walther Soyka
»Ucicki: Café Elektric«
Montag
23
September
2019
19:30 Uhr
Großer Saal
Besetzung
Ernst Molden, Gitarre
Walther Soyka, Akkordeon
Programm
Film »Café Elektric« (Regie: Gustav Ucicky, Ö 1927)
Digital restaurierte Fassung: © Filmarchiv Austria 2019
Ernst Molden, Walther Soyka
Musik zu »Café Elektric« (Regie: Gustav Ucicky, Ö 1927) (2019)
Anmerkung
Medienpartner Ray Filmmagazin
Zyklus
You(th)
Film + Musik live
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Wo die Halbwelt sich trifft
Ob Partygirl, Hure oder Strizzi: ihr Treffpunkt ist das »Café
Elektric«. Gustav Ucicky schuf 1927 einen Sittenfilm. Unter
dem Vorwand erzieherischer Absichten, die der Vorspann in
blumigen Worten vorausschickt, werden Tabu-Themen der
Zeit behandelt: Erotik, Verführung, (versuchte) Vergewaltigung,
Prostitution. Die Handlung – die Geschichte zweier
Paare, deren Geschicke sich im Café Elektric in entgegengesetzter
Bewegung entwickeln – soll in erster Linie die Sensation
von nackten Damenbeinen rechtfertigen. Kein Wunder
also, dass die Zensurbehörde den Film zunächst ablehnte
mit dem Argument, er habe »entsittlichende Wirkung«. Einzigartig
ist einerseits die atmosphärische Dichte, in der das
Milieu der Wiener Halbwelt geschildert wird – selten zeigt ein
Unterhaltungsfilm den Zeitgeist so realistisch, unmittelbar
und unsentimental. Andererseits die Besetzung: Willi Forst
und Marlene Dietrich, zwei Stars der damaligen Zukunft,
die hier ihre ersten größeren Filmrollen spielten. Die Erotik
der Dietrich und Forsts skrupellose Verführerpose machen
den Film zu einem Juwel. Ernst Molden und Walther Soyka
treffen beim Porträtieren dieser Wiener Halbweltgestalten
den Nerv des Films. Und so summen Gitarre und Akkordeon
die Melodie einer wilden, längst versunkenen Zeit.
Medienpartner