Pygmalion / Devieilhe / Pichon
Mittwoch
20
Oktober
2021
19:30 – ca. 21:15 Uhr
Großer Saal
Besetzung
Pygmalion
Sabine Devieilhe, Sopran
Raphaël Pichon, Leitung
Programm
Georg Friedrich Händel
Un pensiero nemico di pace (Arie der Piacere aus »Il trionfo del Tempo e del Disinganno« HWV 46a)
Johann Sebastian Bach
Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen BWV 146 (Sinfonia) (1726–1728 ca.)
Mein Herze schwimmt im Blut BWV 199 (1714)
Ich steh mit einem Fuß im Grabe BWV 156 (Sinfonia) (1729)
Geist und Seele wird verwirret BWV 35 (Sinfonia I) (1726)
Georg Friedrich Händel
Se pietà di me non senti (Rezitativ und Arie der Cleopatra aus »Giulio Cesare in Egitto« HWV 17) (1723–1724)
Johann Sebastian Bach
Ich habe genug BWV 82 (Aria: Ich habe genug; Recitativo: Ich habe genug; Aria: Schlummert ein, ihr matten Augen; Recitativo: Mein Gott! wenn kömmt das schöne: Nun!) (1727)
Georg Friedrich Händel
Pure del cielo ... Tu del ciel ministro eletto (Schlussszene der Bellezza aus »Il trionfo del Tempo e del Disinganno« HWV 46a) (1707))
Anmerkung
Medienpartner Ö1 Club
Zyklus
Originalklang
Links
https://www.ensemblepygmalion.com
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Barockes Panorama
Sabine Devieilhe bringt eine Bach-Kantate und eine Auswahl aus Händels Werken in eine fein abgestimmte Konzert-Dramaturgie: ein barockes Panorama vielfältiger Affekte zwischen Leid und Leidenschaft. Partner sind ihr dabei der französische Dirigent Raphaël Pichon und das auf historisch informierte Aufführungspraxis spezialisierte Ensemble Pygmalion.
Von Reue und Vergebung, Sünde und Erlösung handelt die Kantate »Mein Herze schwimmt im Blut«, die Bach im Weimarer Sommer 1714 komponierte. Ein trostreiches Bekenntnis zu Christus ist die Passion über den »für die Sünde der Welt gemarterten und sterbenden Jesus«, die Händel fünf Jahre später auf einen Text des Ratsherrn Barthold Heinrich Brockes in Hamburg zur Uraufführung brachte. Dramatischer Furor, atemberaubende Virtuosität und innige Lyrik prägen das Dramma per musica »Giulio Cesare in Egitto«, mit dem Händel in der Saison 1723/24 das Publikum der Londoner Royal Academy of Music begeisterte – eine packende Geschichte über Liebe und Macht, Verrat, Rache und Mord mit zwei berühmten Persönlichkeiten der Antike im Zentrum: Julius Caesar und Kleopatra.
Wie eng bei Händel das Oratorium mit der Oper verschwistert ist, zeigt sein 1707 komponierter »Trionfo del Tempo e del Disinganno«. Auf ein Libretto des einflussreichen römischen Kardinals Benedetto Pamphili verfasst und für dessen Aufführungen im privaten Rahmen gedacht, lässt Händel die Allegorie der Schönheit zwischen die Fronten des Vergnügens und der Enttäuschung geraten. Am Ende ist es die Zeit, die siegt, in diesem ausdrucksstarken Disput über zentrale Fragen des Menschseins.