Gunar Letzbor © Daniil Rabovsky
Ars Antiqua Austria / Letzbor
Sonntag
19
März
2023
19:30 Uhr
Schubert-Saal
Besetzung
Ars Antiqua Austria
Norbert Kirchner, Cembalo
Ján Krigovský, Violone
Miloslav Student, Mandora
Gunar Letzbor, Barockvioline, Leitung
Programm
»Musica Austriaca«. Preziosen aus dem Stiftarchiv Kremsmünster
Johann Joseph Vilsmayr
Prelude, Aria, Saraband und Aria (Partia Nr. 1 A-Dur (Artificiosus concentus pro camera)) (1715))
Giuseppe Valentini
Allettamento per camera op. 8/6 (1714)
Anonymus
Trio für Mandora, Violine und Basso continuo. Ms. L 133 Nr. 14 in Kremsmünster
Giuseppe Valentini
Allettamento per camera op. 8/9
***
Allettamento per camera op. 8/11
Anonymus
Trio für Mandora, Violine und Basso continuo. Ms. L 133 Nr. 27 in Kremsmünster
Giuseppe Valentini
Allettamento per camera op. 8/2
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Zugabe:
Johann Heinrich Schmelzer
Ciaccona in A (1669))
Zyklus
Ars Antiqua Austria
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
»Folge mir ins Kämmerlein!«
Das aus Florenz stammende Multitalent Giuseppe Valentini war – neben Corelli, Geminiani, Locatelli oder Veracini – nicht nur einer der bedeutendsten Violinvirtuosen (und Komponisten für dieses Instrument) seiner Zeit, sondern auch Dichter und Maler. Seinen Hang zum Exzentrischen verraten bereits die Titel seiner Instrumentalsammlungen für unterschiedliche Besetzungen wie »Bizzarrie«, »Idee«, »Poesie« oder »Allettamenti«, was auf Deutsch »Verführungen« bedeutet. Zwölf solcher »Allettamenti da Camera« (also »Musikalischer Kammerverführungen«) hat Valentini 1714 in Rom veröffentlicht (einen, den 3., sogar seiner »molto illustre, e molto mia Signora Padrona Singolarissima, la Signora A. F. T.« dezidiert!), und ein Exemplar davon hatte sich in die Musiksammlung des Stiftsarchivs Kremsmünster verirrt. »Verirrt«? Nein, bestimmt war es gezielt dorthin gelangt. Denn die Benediktiner von Kremsmünster waren – wie damals andere Ordensgemeinschaften auch – der weltlichen Musik nicht nur nicht abgeneigt, sondern frönten ihr auf gar hohem technischen Niveau! Viele Klöster waren musikalisch regelrecht subversive Zellen, sowohl römische, als auch kaiserliche Devisen betreffend. Gunar Letzbor und die Seinen von Ars Antiqua Austria werden dies anhand von Valentinis Preziosen abermals unter Beweis stellen.
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