Christian Thielemann © Matthias Creutzinger
Wiener Philharmoniker / Thielemann
Sonntag
6
Oktober
2019
11:00 – ca. 12:30 Uhr
Großer Saal
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Himmel und Erde
Himmel und Erde, Leben, Sterben und Paradies werden musikalisch verhandelt, wenn Christian Thielemann mit den Wiener Philharmonikern Anton Bruckners monumentale 8. Symphonie neu erarbeitet – eine Kombination, die schon in der Vergangenheit zu atemberaubenden Konzerterlebnissen geführt hat: Eine im Entstehen begriffene Gesamteinspielung der Bruckner-Symphonien soll den besonderen Einklang zwischen Dirigent und Orchester auch für die Nachwelt festhalten. Bei der in zwei divergierenden Versionen überlieferten Achten bevorzugt Thielemann übrigens jene von Robert Haas edierte Mischfassung, die im Wesentlichen dem Text der zweiten Version folgt, aber alle im Zuge der Umarbeitung gemachten Kürzungen wieder aufhebt. Im düsteren ersten Satz reckt sich die Musik wie ein geheimnisvoller Lindwurm empor und lässt allerlei Ausbrüche hören, fällt aber schließlich nach einer in Trompeten und Hörnern schmetternden »Todesverkündigung« kraftlos in sich zusammen. Das Scherzo mit seinem obstinaten Hauptthema zu spukhaftem Streicherflirren umrahmt ein ätherisches Trio, dessen Harfenklänge im großartigen Adagio ihr Echo finden: ein Satz von enormer äußerer und innerer Weite, dessen Themenmaterial über mehrere Steigerungswellen zu einem grandiosen Höhepunkt führt. Das ebenfalls gewaltige Finale bringt nach allerlei kriegerisch anmutenden Klängen und choralartigem Nachsinnen schließlich die strahlende kontrapunktische Vereinigung der Hauptthemen aller Sätze in brausendem C-Dur-Fortefortissimo.
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