Besetzung
Sollazzo Ensemble
Carine Tinney, Sopran
Andrew Hallock, Countertenor
Jonatan Alvarado, Tenor
Natalie Carducci, Fidel
Franziska Fleischanderl, Psalterium
Roger Helou, Organetto
Anna Danilevskaia, Fidel, Leitung
Programm
II. Gebot: Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
Jouannes de Cascia
Cantano gl' angiol lieti santus
Francesco Landini
Creata fusti o vergine maria, cantasi come Questa fanciulla amor
Giraut de Bornellh
Quascus plor e planh
Anonymus
Kyrie (Biblioteca Apostolica Vaticana Urb. lat. Codex 1419, f. 93r)
Memento mei Deus. Litaniae discordantes (Bearbeitung nach den Regeln von Franchino Gaffurio: Anna Danilevskaia)
Hont paur (nach Guillaume de Machaut) (Codex Faenza)
Giovanni da Firenze
Quand'amor gli occhi rilucenti e belli
Anonymus
Poi che veder non posso
Guillaume Dufay
O tres piteulx. Lamentatio Sanctae Matris Ecclesiae Constantinopolitanae
Jean Hanelle
La bonne et belle
Hodie puer nascitur – Homo mortalis firmiter
Anonymus
El cant de la ibilla (16. Jh.)
Estampie
Laude novella sia cantata. Lauda (13. Jh.)
Peccatrice nominata (Laudario di Firenze)
Magdalena degna da laudare (Laudario di Firenze)
Benedicamus domino cantasi come Ja Falla
Deo gratias
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Zugabe:
Anonymus
Kyrie (Biblioteca Apostolica Vaticana Urb. lat. Codex 1419, f. 93r)
Francesco Landini
Creata fusti o vergine maria, cantasi come Questa fanciulla amor
Anmerkung
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Zyklus
Resonanzen
Festival
Resonanzen »Die Zehn Gebote«
»Einige Heiden wurden gnädig enthauptet, andere von Pfeilen durchbohrt, die von den Türmen herabsausten, und wieder andere, die man lange gefoltert hatte, wurden von sengenden Flammen verbrannt«, so ein Chronist über die Einnahme Jerusalems 1099. Komponisten wie Giraut de Bornelh nahmen an Kreuzzügen teil und noch im 15. Jahrhundert wurde die Idee, im Namen Gottes in den Krieg zu ziehen, verherrlicht. So etwa im 1454 vom burgundischen Herzog Philipp dem Guten veranstalteten Fasanenbankett, zu dem Guillaume Dufay einen Klagegesang beisteuerte.
»Sollazzo« bedeutet auf Italienisch Vergnügen. Ein solches bereitete das erst 2014 gegründete Ensemble bereits mit mehreren gleichermaßen intelligenten wie unterhaltsamen Programmen aus dem späten Mittelalter und der frühen Renaissance. Die sechs Mitglieder, geleitet von der Fidelspielerin Anna Danilevskaia, profitieren dabei von ihrem verschiedenen Hintergrund: Sie kommen aus Alter Musik, moderner klassischer Musik, Theater und Musical und studierten an ehrenvollen Institutionen wie der Schola Cantorum Basiliensis. Nach Preisen beim York Early Music Festival 2015 und mehreren Diapasons d’Or für ihre ersten beiden CDs debütiert Sollazzo nun endlich im Wiener Konzerthaus.