Markovics Karl © Moritz Schell
Karl Markovics / Neue Wiener Concert Schrammeln
Karl Kraus »Problemlesung«
Sonntag
28
April
2024
19:30 Uhr
Mozart-Saal
Besetzung
Karl Markovics, Lesung, Gesang
Neue Wiener Concert Schrammeln
Programm
Zum 150sten Geburtstag: Texte von Karl Kraus, Musik von Jacques Offenbach und anderen. Es spielen die Neuen Wiener Concert Schrammeln, es liest und singt Karl Markovics.
Anmerkung
Medienpartner Ö1 Club
Zyklus
Literatur im Konzerthaus
Links
https://www.concertschrammeln.at
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Spitze Feder: Karl Kraus zum 150. Geburtstag
Exaktheit in der Analyse und in der Sprache war Karl Kraus wichtig – kaum jemand führte so eine spitze Feder wie der »feinnervige, feingliedrige Mann mit den scharfen Gläsern und der schönen Ader eines Rennpferds über der rechten Schläfe« (Friedrich Hollaender). Und exakt an seinem 150. Geburtstag gestalten Karl Markovics und die Neuen Wiener Concertschrammeln eine Lesung aus unterschiedlichsten Texten des arbeitswütigen Literaten. Bis tief in die Nacht dauerten Kraus‘ Arbeitsstunden, bei denen er sich nicht nur dem literarischen Schreiben selber, sondern auch aktuellen Fragen des Gesellschaftslebens, der Politik und der Kunst widmete; leidenschaftlich waren und legendär wurden auch seine Fehden, die er mit anderen Größen des Geisteslebens führte.
Dass Literatur ein »Elementarerlebnis« sein und überzeitliche Aktualität besitzen kann, beweisen seine Beiträge ungebrochen. Seine Lesungen erreichten dank seiner rhetorischen Brillanz eine nicht zu unterschätzende Wirkung. Rund 170 Male war Kraus von 1914 bis 1936 auch im Wiener Konzerthaus zu erleben. Hier brachte der begnadete Rezitator sowohl eigene Werke – darunter aktuelle Beiträge aus der »Fackel« – als auch Texte von Grimmelshausen, Jean Paul, Hölderlin, Goethe und Nestroy zu Gehör. Weit hatte es Kraus zu seinem wichtigsten Veranstaltungsort nicht, schließlich wohnte er selbst in der Lothringerstraße.
Karl Markovics liest also an jenem Ort, an dem auch Kraus las und eine begeisterte Hörer:innenschaft an dessen Lippen hing, aus dem Drama »Die letzten Tage der Menschheit« ebenso wie aus weiteren ausgewählten Gedichten, Beiträgen und in der »Fackel« publizierten Essays. Dazu darf die Musik eines der »größten Satiriker aller Zeiten und Kulturen« (so Karl Kraus) erklingen: Auszüge aus Operetten Jacques Offenbachs runden das Fest in Wort und Ton ab.
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