Ian Bostridge © Sim Canetty-Clarke
Orchestra of the Age of Enlightenment / Bostridge / Devine
Sonntag
21
Februar
2016
19:30 – ca. 21:45 Uhr
Großer Saal
Besetzung
Orchestra of the Age of Enlightenment
Ian Bostridge, Tenor
Steven Devine, Cembalo, Leitung
Programm
Georg Philipp Telemann
Ouverture (Suite) F-Dur TWV 55/F3 für zwei Hörner, zwei Oboen, Fagott, Streicher und Basso continuo (Auszüge)
Dass mein Erlöser lebt, das weiss ich ganz gewiss (Arie für Tenor aus »Ich weiß, dass mein Erlöser lebt« TWV 1/873) (1717 ca.)
So stehet ein Berg Gottes (Arie für Tenor aus »Der Tod Jesu« TWV 5/6) (1755)
Georg Friedrich Händel
Concerto grosso e-moll op. 6/3 HWV 321 (1739)
Scherza, infida, in grembo al drudo (Arie des Ariodante aus »Ariodante« HWV 33) (1734)
Love sounds th'alarm (Arie des Acis aus »Acis and Galatea« HWV 49) (1718)
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Silete venti. Kantate HWV 242 (1724 ca.)
Suite Nr. 1 F-Dur HWV 348 (Water Music »Wassermusik«) (Auszüge) (1717)
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Zugabe:
Johann Sebastian Bach
Bist du bei mir BWV 508 (1725))
Anmerkung
Medienpartner Ö1
Zyklus
Originalklang
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Zeitalter der Aufklärung
Bereits die Gründungsgeschichte des Orchestra of the Age of Enlightenment lässt auf die innovative Schaffenskraft schließen, mit der es seit jeher sein Publikum zu begeistern vermag: 1986 warf eine Gruppe neugieriger Londoner Musiker einen gründlichen Blick auf die Institution »Orchester« und beschloss, noch einmal ganz von vorne zu beginnen. Sie gründeten einen selbstverwalteten Klangkörper, ohne Chefdirigent und ohne sich auf ein bestimmtes Repertoire festzulegen. Das »Zeitalter der Aufklärung« – »The Age of Enlightenment« – sollte Namensgeber werden. In diesem Sinne wurde das außergewöhnliche Originalklangensemble vor allem im Bereich der historischen Aufführungspraxis nahezu aufklärerisch tätig. Sein drei Dekaden währendes Bestehen zelebriert es nun gemeinsam mit dem britischen Startenor Ian Bostridge unter der Leitung von Cembalist Steven Devine im Wiener Konzerthaus. Auf dem Programm stehen Orchester- und Vokalwerke von Telemann und Händel. Die intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Repertoire von Seiten des Orchesters schätzt Bostridge ganz besonders: »So wundervoll an den Musikern des Orchestra of the Age of Enlightenment ist, dass sie auf das Libretto hören und dass sie interessiert daran sind, was die Wörter bedeuten.« Neben der hochvirtuosen Händel-Motette »Silete venti«, einer fast opernhaft anmutenden, zutiefst ausdrucksvollen Komposition, werden u. a. Meisterstücke der Händel'schen Arienkunst zu erleben sein. Die bewegende Arie des Ariodante »Scherza, infi da, in grembo al drudo« wurde ursprünglich für die Stimme eines Kastraten geschrieben. Bostridge weiß jedoch zu überraschen, indem er die Stimmlage einfach transponiert. Angesichts seiner umfassenden Kenntnis von Händels Oeuvre kann er sich das auch erlauben – die Praxis des Transponierens war im 18. Jahrhundert durchaus geläufig. Die Interpretationen der herrlichen barocken Werke versprechen jedenfalls ein einzigartiges Hörerlebnis.