Ian McEwan © Annalena McAfe (Ausschnitt)
Ian McEwan / Angela Hewitt
Mittwoch
9
Dezember
2015
19:30 – ca. 21:00 Uhr
Berio-Saal
Besetzung
Ian McEwan, Lesung in englischer Sprache
Christiane von Poelnitz, Lesung in deutscher Sprache
Ludwig Mittelhammer, Bariton
Angela Hewitt, Klavier
Programm
Ian McEwan liest aus seinem aktuellen Buch »Kindeswohl« (»The Children Act«) (Lesung der deutschen Übersetzung: Christiane von Poelnitz)
Johann Sebastian Bach
Aria mit verschiedenen Veränderungen. Clavier-Übung IV BWV 988 »Goldberg-Variationen« (Auswahl) (1741–1742)
Partita Nr. 2 c-moll BWV 826 (Auszug) (1726–1731)
Benjamin Britten
The Salley Gardens (Folk Song Arrangements, Band 1, British Isles Nr. 1)
Michael Berkeley
In love with the Nurse
Hector Berlioz
Villanelle op. 7/1 (Les nuits d'été) (1840–1841)
Gustav Mahler
Ich bin der Welt abhanden gekommen (Fünf Lieder nach Gedichten von Friedrich Rückert) (1901)
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Zugabe:
Domenico Scarlatti
Sonate E-Dur K. 380 »Cortège« (1754)
Anmerkung
Medienpartner Ö1 Club
Freie Platzwahl
Zyklus
Originalton
Links
https://angelahewitt.com
http://www.ianmcewan.com
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Kindeswohl
Der britische Autor Ian McEwan ist es gewohnt, heiße Eisen als Themen für seine Erzählungen
anzugreifen – und damit zu reüssieren. McEwans Romane, die sich einer
großen Leserschaft erfreuen, wurden mit zahlreichen internationalen Preisen bedacht. Sein
»tiefenpsychologisches Meisterwerk« (so Die Zeit), der Roman »Abbitte«, schaffte es etwa
auf die Liste der 100 besten englischsprachigen
Romane, die zwischen 1923
und 2005 entstanden waren, wurde für
den Booker Prize nominiert und fand
darüber hinaus – mit Keira Knightley
in einer der Hauptrollen – den Weg
auf die große Leinwand. Seine eigene
Vita liest sich in geraffter Form, als
könnte sie eine Vorlage für einen seiner
Romane abgeben: Geboren 1948
als vermeintliches Einzelkind – von
der Existenz seines Bruders erfuhr er
erst im Jahre 2002 nach dem Tod seiner
Mutter, als seine Tante das jahrzehntelang gehütete Familiengeheimnis lüftete – verbrachte
er Kindheit und Jugend auf mehreren Kontinenten, ehe er sich an der University
of Sussex für englische und französische Philologie einschrieb. Der Rest seiner Laufbahn
ist mittlerweile ein Stück Literaturgeschichte.
Seinen neuesten Roman »Kindeswohl« stellt er ganz in das Zeichen einer drängenden
Gewissensfrage zwischen Religion und Wissenschaft. Am seidenen Faden hängt das Leben
des 17-jährigen leukämiekranken Adam. Nur eine Bluttransfusion, die er als Zeuge
Jehovas jedoch ablehnt, kann ihn retten. Fiona Maye bleiben als gewissenhafte Richterin
mit Faible für schwierige Fälle nur 24 Stunden, um eine Entscheidung zu treffen – und
dies im Angesicht eigener privater Turbulenzen, die als Rahmenhandlung für den starken
Roman dienen.
Mit einem ganz besonderen »Originalton« wartet der gleichnamige Zyklus für zeitgenössische
Literatur im Wiener Konzerthaus dieses Mal auf: Sowohl die deutsche Übersetzung
– gelesen von Burgtheaterschauspielerin Christiane von Poelnitz – als auch die
englische Originalfassung, vorgetragen vom Autor selbst, sind zu hören. Und um auch
voll und ganz in die spannungsreiche Geschichte eintauchen zu können, bringen Pianistin
Angela Hewitt und Bariton Ludwig Mittelhammer u. a. jene Musik zu Gehör, die die
Protagonistin Fiona Maye so sehr schätzt: jene von Johann Sebastian Bach nämlich.
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