Bernd Alois Zimmermann, 1954 © Schott Promotion (Ausschnitt)
Ensemble »die reihe« / Mild / Hirsch
Sonntag
31
März
2019
19:30 – ca. 21:15 Uhr
Mozart-Saal
Besetzung
Ensemble »die reihe«
Marlene Mild, Sopran
Peter Hirsch, Dirigent
Programm
Bernd Alois Zimmermann
Suite aus »Das Gelb und das Grün«. Musik zu einem Puppentheater (1952)
Luigi Dallapiccola
Piccola musica notturna (Fassung für Kammerensemble) (1961)
Commiato (1972)
***
Bernd Alois Zimmermann
Omnia tempus habent. Solokantate für Sopran und 17 Solo-Instrumente auf Texte der Vulgata (Liber Ecclesiastes, cap. III, 1-11) (1957)
Film »Metamorphose« (Regie: Michael Wolgensinger, CH 1953)
Bernd Alois Zimmermann
Metamorphose. Musik zu dem gleichnamigen Film von Michael Wolgensinger (1954/1954)
Anmerkung
Freie Platzwahl
Zyklus
Nouvelles Aventures
Links
http://www.diereihe.at
http://www.marlenemild.de
http://peterhirsch.de
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Alles hat seine Zeit
Nach ausgiebigen Feiern ihrer Ehrenmitglieder Gottfried
von Einem und Leonard Bernstein im abgelaufenen Jahr
würdigt die Wiener Konzerthausgesellschaft mit Bernd
Alois Zimmermann einen weiteren großen Komponisten,
der 2018 seinen 100. Geburtstag begangen hätte. Nur
wenige Tage nach seinem 101. am 20. März demonstrieren
das Ensemble »die reihe« und der ausgewiesene Zimmermann-Experte Peter Hirsch die beeindruckende stilistische
Bandbreite dieser herausragenden Gestalt der Nachkriegsmusik.
Dass die von Marlene Mild gesungene Solokantate
»Omnia tempus habent«, eines der Hauptwerke Zimmermanns,
im selben Jahrzehnt wie die Filmmusik »Metamorphose« und die Puppentheatermusik »Das Gelb und das
Grün« entstanden ist, würden wir vom bloßen Hören her
kaum vermuten – wüssten wir nicht, dass der Titel von
Zimmermanns hochseriellem Meisterstück das Programm
seines ganzen Komponierens beinhaltet: »Für jedes Geschehen
unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit«, sagt
der Prediger Kohelet im Tanach, »eine Zeit für die Klage
und eine Zeit für den Tanz« (Koh 3,1 und 3,4). Und so gibt
es an diesem Abend neben der für angewandte Musik auch
Zeit für Luigi Dallapiccolas ergreifenden Abgesang auf den
großen österreichischen Musikforscher Harald Kaufmann,
der einen Monat vor Zimmermanns Freitod im Sommer
1970 nicht einmal 43-jährig verstorben ist.
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