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Emmanuel Tjeknavorian © Lukas Beck

Wiener KammerOrchester / Wiener Singakademie / Tjeknavorian

Montag 12 Juni 2023
19:30 – ca. 21:15 Uhr
Großer Saal

 

Besetzung

Wiener KammerOrchester

Wiener Singakademie
Einstudierung: Heinz Ferlesch

Nikola Hillebrand, Sopran

Anna Lucia Richter, Mezzosopran

Ilker Arcayürek, Tenor

Manuel Walser, Bariton

Emmanuel Tjeknavorian, Dirigent

Programm

Ludwig van Beethoven

Messe C-Dur op. 86 für Soli, Chor und Orchester (1807)

***

Symphonie Nr. 5 c-moll op. 67 (1804–1808)

Zyklus Symphonie Classique A

Festival 40. Internationales Musikfest

Links https://www.wienersingakademie.at
https://www.kammerorchester.com
https://www.emmanueltjeknavorian.com

Veranstalter & Verantwortlicher Wiener Konzerthausgesellschaft

Messe und Macht

Was, um Himmels Willen, hat Beethovens C-Dur-Messe mit seiner 5. Symphonie zu tun? Die Vertonung des katholischen Messordinariums mit der Apotheose politischer und individueller Freiheit? Nicht mehr, könnte man sagen, als dass beide Werke einander in der großen Akademie des Komponisten am 22. Dezember 1808 »begegneten«. An diesem denkwürdigen Abend im Theater an der Wien trat der rapide ertaubende Beethoven nicht nur zum letzten Mal öffentlich als Pianist auf. In einem vierstündigen Marathonkonzert hob er auch seine 5. und 6. Symphonie, sein 4. Klavierkonzert sowie die Chorphantasie op. 80 aus der Taufe. In jeder der beiden Konzerthälften erklang ferner u. a. ein Satz aus der C-Dur-Messe: das Gloria im ersten, das Sanctus im zweiten Teil. Auf diese historische Begebenheit kann sich Emmanuel Tjeknavorian also berufen, wenn er beide Werke auf das Programm dieses Konzerts des Wiener KammerOrchesters setzt. Eine gewisse Gemeinsamkeit ergibt sich freilich auch aus Unverständnis und Ablehnung, auf die Beethovens Musik bei Zeitgenoss:innen gern stieß. Gerade mit der Messe erzürnte der revolutionär gesinnte Künstler seinen Auftraggeber Nikolaus II. Esterházy dermaßen, dass sich dieser zu einem wenig noblen Ausbruch hinreißen ließ: »Beethovens Messe ist unerträglich lächerlich und scheußlich […], ich bin zornig und beschämt.« Ein Urteil, das sich mitsamt des in die Waagschale geworfenen Adelsprädikats überlebt hat.
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