Sir Neville Marriner © www.icartists.co.uk (Ausschnitt)
Wiener KammerOrchester / Lewis / Marriner
Donnerstag
28
April
2016
19:30 – ca. 21:20 Uhr
Großer Saal
Besetzung
Wiener KammerOrchester
Paul Lewis, Klavier
Sir Neville Marriner, Dirigent
Programm
Christoph Willibald Gluck
Ouverture zu »Iphigenie in Aulis« (1774)
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester A-Dur K 385p (1782)
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Zugabe:
Franz Schubert
Allegretto c-moll D 915 (1827)
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Ludwig van Beethoven
Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (1811-1812)
Zyklus
Symphonie Classique B
Veranstalter & Verantwortlicher
Wiener Konzerthausgesellschaft
Musizieren statt Posieren
Am 15. April 2014, vor zwei Jahren also, feierte der britische Dirigent Sir Neville Marriner seinen 90. Geburtstag. Man hätte es nicht leicht, beklagte damals so mancher Feuilletonist, sich nicht zu wiederholen, denn schon zu seinem 60., 70. und 80. Geburtstag sei alles mehrfach gesagt worden, schließlich nahm die glorreiche Karriere des unermüdlichen Musikers bereits 1959 mit der Gründung der Academy of St Martin in the Fields ihren Ausgang. Sir Neville Marriner liebt jedoch den frischen Enthusiasmus junger Musiker, vor die er immer wieder tritt, weil diese Arbeit ihn nach eigenen Worten »beflügelt«. Man spricht von rund 600 CDs, die er aufgenommen haben soll. Heute spielt er mit seinen Musikern am liebsten live im Konzertsaal, wo sich der Klang viel individueller entfalten kann. Dabei versteht Sir Neville Marriner es, die Aufmerksamkeit des Zuhörers nicht auf sich, sondern ganz auf das erklingende Werk zu richten. Eitelkeiten kennt er nicht, stattdessen lässt er die Musik sprechen – ein Grund, warum er bei Solisten so beliebt ist.
Einen Abend ganz im Zeichen des musikalischen Werks verspricht somit sein gemeinsamer Auftritt mit dem beinahe ein halbes Jahrhundert jüngeren Pianisten Paul Lewis, der sich den Noten ebenfalls voller Demut widmet. Inmitten eines effektheischenden Betriebs fasziniert dieser Tastenvirtuose, ein Schüler Alfred Brendels, allein durch seine tiefgründige Interpretation. Der Musikjournalist Jürgen Otten meinte über ihn: »Glanz und Glamour sind diesem Künstler so fern wie den Menschen vor Neil Armstrong der Mond und seine Materialität. Was Lewis wesentlich und im Innersten interessiert, ist nicht weniger (und auch nicht mehr) als die pure Essenz von Musik. Und die hat noch zu keiner Zeit eine glanzvolle Hülle benötigt.« Auf dem Programm stehen Mozarts Klavierkonzert A-Dur K 385p, außerdem eine Ouvertüre von Gluck und Beethovens 7. Symphonie mit dem Wiener KammerOrchester, das bereits 1996 zum ersten Mal mit Sir Neville Marriner im Konzerthaus zu erleben war.