Gunnar Letzbor © Georg Thum / wildundleise.de
Ars Antiqua Austria
»Musica Austriaca«: Ist Benedikt Anton Aufschnaiter der katholische Bach? Gunar Letzbor meint, ja! Der aus Kitzbühel stammende Nachfolger Georg Muffats als Passauer Hofkapellmeister hinterließ u. a. eine Sammlung prächtiger vierstimmiger Kirchensonaten, die durch Virtuosität, reiche Harmonik und eleganten Kontrapunkt bestechen. 20 Jahre vor ihm wirkte mit dem Schärdinger Rupert Ignaz Mayr ein international geschätzter Violinvirtuose in Passau, dessen Psalmvertonungen und Antiphonen Singstimme und Streicherklang auf ideale Weise miteinander verbinden.
»Klang der Kulturen«: Das Lautenkonzert entsteht um 1700 im Umfeld des Wiener Kaiserhofs als Streicherkammermusik mit obligater Laute. Während sich letztere schon früh in Werken Wiener Virtuosen zu verselbständigen beginnt, gehen die bei weitem wichtigsten Impulse zur weiteren Entwicklung der Gattung dann von Tschechien aus, wo nun auch Violine und Viola da gamba zunehmend idiomatische Behandlung erfahren. So findet man im galanten Trio des Oberösterreichers Wolff Jacob Lauffensteiner bereits den Brückenschlag zum späteren Klaviertrio vorbereitet.
»Musica Caesarea«: Anders als seine Kammersonaten, die Ars Antiqua Austria in der vergangenen Saison präsentiert hat, erstaunen Carlo Ambrogio Lonatis Kirchensonaten durch den virtuosen Einsatz polyphonen Violinspiels. Darüberhinaus löst der barocke Teufelsgeiger fürstlicher Eliten in diesen Werken auch durch fast schon akrobatische Bravour und schillernde Spezialeffekte helle Begeisterung beim Publikum aus.
»Bach privat«: In Bachs Privatwohnung findet ein imaginärer Wettstreit zwischen den bekannten Geigern Vilsmayr und Westhoff, sowie den befreundeten Komponisten Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach statt. Die Meisterschaft des Gastgebers übertrifft kühnste Erwartungen …